Klassik_News_09.08.21
Musiktage Mondsee – „Adieu, Auryn Quartett“

Musiktage Mondsee – „Adieu, Auryn Quartett“

Es wird garantiert ein schmerzhafter, melancholischer Abschied von den Auftrittsbühnen dieser Welt werden - für die Musiker wie für die Konzertbesucher. Doch da die vier Mitstreiter des Auryn Quartetts allesamt in den 60ern stecken und zudem jede Menge anderen beruflichen Verpflichtungen nachgehen, ist nach exakt 40 Jahren Zusammenspiel endgültig Schluss. Zumindest was die Live-Aktivitäten betrifft.
Über all die vier Dekaden ihrer Existenz traten Cellist Andreas Arndt, Bratschist Stewart Eaton sowie die beiden Violinisten Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann immer wieder bei den renommierten „Musiktagen Mondsee“ auf. Seit 2010 hatte das Quartett gar die künstlerische Leitung des Kammermusikfestivals inne.
Auch damit ist nun Schluss. Auf dem „Mondsee-Festival“, ins Leben gerufen vom weltberühmten Dirigenten und Pianisten András Schiff, wird weiterhin ein unglaublicher Klangzauber in idyllischer Landschaft, geprägt durchs Salzkammergut, entfacht. Der Nachfolger für das herausragende Streichquartett ist bereits gefunden: Matthias Lingenfelder, ein Viertel davon, in Kürze auf Solo-Pfaden unterwegs.
Doch zwischen 27. August - 4. September finden zunächst mal die „Musiktage Mondsee“ statt unter dem Motto „Adieu, Auryn Quartett“. Eine Menge in Klassik-Kreisen bestens bekannter Musiker und Freunde geben dem Vierer - pathetisch ausgedrückt - die „letzte musikalische Ehre“. So etwa Tabea Zimmermann, Ruth Ziesak, Christian Poltéra, Esther Hoppe, Julian Bliss, Annika Treutler und etliche mehr.
Es ist ein Festival, das innerhalb kurzer Zeit große internationale Bedeutung erlangte. Weltstars wie Cecilia Bartoli, Oleg Maisenberg oder Peter Schreier erklommen die Bretter, welche angeblich die Welt bedeuten. An diesem Anspruch, Klassik de luxe zu präsentieren, wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Doch jetzt aber erstmal: „Adieu, Auryn Quartett“. Die Taschentücher liegen bereit.
Michael Fuchs-Gamböck

Bild: Auryn Quartett 2018 am Mondsee - © Willi Pleschberger
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