Instruments_News_23.04.21
Yamaha Disklavier – Beethoven in der Moderne

Yamaha Disklavier – Beethoven in der Moderne

Das hätte sich Ludwig Van Beethoven sicher nicht erträumen können - dass drei seiner Klavierkonzerte an drei Orten parallel zueinander stattfinden und im Internet übertragen werden würden. Noch viel kurioser an dieser Performance ist freilich, dass dieses Konzert am 12. Dezember 2020 gespielt wurde. Und dann in Echtzeit auf zwei Pianos in Wien und im chinesischen Hangzou übertragen wurde. Die beiden Letzteren ohne Musiker, wohlgemerkt. In Österreich und China sind lediglich die sich bewegenden Tasten und Pedale der Instrumente zu sehen. Niemand der sie bedient.
Klingt verwirrend? Ist es auch! Und modernster Technologie geschuldet.
Mathias Weber, Dozent am Hamburger Konservatorium, spielte im Dezember vergangenen Jahres, auf dem dortigen Yamaha Disklavier Enspire Konzertflügel Beethoven-Sonaten. Diese Performance wurde in Echtzeit an zwei weitere baugleiche Instrumente übertragen, die sich in der Wiener Yamaha Concert Hall und im Zhejiang Conservatory Of Music befanden. Zusammen mit dem gleichzeitig stattfindenden Videostream gewährleisteten die simultan spielenden Yamaha-Konzertflügel ein authentisches Erleben der Performance an allen drei Orten.
Was revolutionär an dieser musikalischen Vorstellung ist: Am Spielort ist keine Reproduktion zu hören. Stattdessen das Original - ein echter Flügel des japanischen Musikherstellers. Was zu vielfältigen Einsatzmöglichkeiten führt: Schulen und Universitäten können ihren hochqualifizierten Unterricht länderübergreifend via Internet gewährleisten. Passive Musikliebhaber wiederum holen sich ihren Lieblingspianisten live ins heimische Wohnzimmer.
Diese mittlerweile schon legendäre Performance hat für Yamaha die Tür in die digitale Moderne weit aufgestoßen. Denn während Darbietungen bei den ersten Disklavier-Modellen noch auf Floppy Disks gespeichert wurden, interagieren die heutigen selbstspielenden Yamaha-Pianos vollständig in der vernetzten Welt. Ein Quantensprung für das Unternehmen. Auch was die grandiose Akustik-Qualität betrifft.
Professionelle weltweit agierende Tonstudios etwa profitieren von jener Technologie. Denn man kann beispielsweise einen in New York agierenden Pianisten mit einem Yamaha-Flügel bei bestechender Qualität in Berlin aufnehmen. Ludwig Van hätte vermutlich nichts gegen diese Art von Fortschritt gehabt. Michael Fuchs-Gamböck
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